Foto

 

Ringförmige Sonnenfinsternis

31. Mai 2003 / Island

 

  zurück

 Ring / Partielle Phase       Finsternisbericht         Zeitungsartikel           Stimmungsbilder 

 


Finsternisbericht

     

Etwa 70 SOFI-Interessenten aus Deutschland, Schweiz sowie Österreich, haben an diesem Sonderflug teilgenommen. Um das problematische Island-Wetter in Horizontnähe zu keiner Lotterie werden zu lassen, wurde die anfänglich geplante Bodenbeobachtung gestrichen. Somit handelte es sich um einen reinen Beobachtungsflug zur ringförmigen Sonnenfinsternis zwischen Island und Grönland. Gegen 22 Uhr starteten wir mit einem Airbus A320 der AUA vom Flughafen Düsseldorf. Mit der bewährten "Finsternis-Crew" unter der Führung des Kapitäns Max Schwendenwein, der nach 1990 (Finnland) und 2001 (Lusaka) nun seinen dritten Sonnenfinsternisflug leitete.

Der Flug nach Island war durch einen extrem langen Sonnenuntergang gekennzeichnet. Nach etwa 3 Std. Flugzeit, setzte der Airbus dann schliesslich auf einer tadellosen aber sehr kurzen Landebahn von Akureyri auf. Es war ein kleiner aber gepflegter Flughafen, wo es auch eine gemütliche Cafeteria gab. Natürlich nützten wir dieses günstige Service um die dämmrige und kühle Nacht in Island besser zu überbrücken. Wie geplant starteten wir gegen 3:30 Uhr UT, ohne den inzwischen erfolgten Sonnenaufgang zu sehen. Im beginnenden Steigflug schimmerte die Sonne durch dichte Schleierwolken und spiegelte sich im Meer. Dann versperrten uns dichtere Wolken für einige Minuten den Blick zur Sonne. Die Sicht war plötzlich ungetrübt, als wir im Steigflug schließlich eine Höhe von 11600 Metern erreichten. Zur richtigen Zeit pilotierte Max Schwendenwein den Airbus genau auf den Finsternispfad, denn die Ringphase war erreicht. Bedingt durch die Fluggeschwindigkeit von ca. 860 Km/h, genau entlang der Finsternis-Zentrallinie, konnte mit dem Flugzeug die Zeit der Ringförmigkeit von etwa 3:36 Minuten auf mehr als 4:30 Minuten verlängert werden.

Die Sonnenfinsternis-Beobachter bei den besten Fensterplätzen (rechte Seite), kamen voll auf ihre Rechnug. Neben der Beobachtung mit den Augen durch SOFI-Brillen, wurde hauptsächlich visuell mit geschützen Ferngläsern beobachtet, aber natürlich auch durch Teleobjektive die mit den Folien geschützt wurden. So konnte der gleissend helle Sonnenring durch die doppelten Fensterscheiben sehr gut fotografiert werden. Es gab leider auch einzelne unerfahrene Sofi-Interessenten, die in ihrer Hektik oder Unwissenheit ohne Sonnenfilter, mit Kompaktkameras und Blitzlicht in einer Art "Dauerfeuer" fotografierten. Trotzdem konnten alle Sofi-Fans eigentlich die Schnappschüsse auf den Sonnenring erhaschen, denn es gab immer wieder Möglichkeiten dazu.

Während mein Sohn Thomas mit einem Astro-Kollgen eine sinnreiche gegenseitige Vereinbarung getroffen hatte und ihm somit ein halbes Fenster zur Verfügung stand, war ich im Mittelgang des Flugzeuges mit der Videokamera nicht so erfolgreich, denn die Aktivitäten vor den so wichtigen Fenstern waren enorm. Da war es auch für mich als erfahrenen Sofi-Fotografen (8 totale Sonnenfinsternisse) sehr schwierig, den Sonnenring im Sucher der Videokamera zu lokalisieren und Bilder einzufangen. Kurz nach dem Ende der Ringförmigkeit waren plötzlich alle wichtigen Fenster verfügbar, denn die Spannung war verflogen und der Pilot wendete das Flugzeug, in Richtung Düsseldorf. Während für viele Interessenten das Ereignis damit zu Ende war, konnten wir noch bequem die partiellen Gegenphasen ohne jede Hektik, visuell und fotografisch ausnützen. Thomas fotografierte bis zum Ende der partiellen Phasen, damit wir eine möglichst lückenlose und komplette Bilderserie fürs Album bekommen. Ausserdem gab es ja auch schöne Sonnenflecken zu sehen. Da der Flug ein toller Erfolg war, gab es für alle noch ein Gläschen Sekt zur Feier des Tages.

Im Gegensatz zum Finnland-Finsternisflug im Jahre 1990, wo wir Probleme mit den Doppel-Fensterscheiben der Flugzeuge erkannten, konnten wir diesmal unsere Optiken dahingehend erfolgreich optimieren. Obwohl diesmal die Aufnahme-Bedingungen schwieriger waren, können wir über unsere Ergebnisse zufrieden sein, auch wenn sich keine erhoffte Videodokumentation über den Sofi-Flug ausgeht.

 

copyright (c) by ASC