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Ringförmige Sonnenfinsternis

3. Oktober 2005 / Spanien

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Finsternisbericht
SoFi-Busreise nach Calpe 2005

 

Unsere "Schnapsidee", mit einer Busreise nach Spanien, um die ringförmige Sonnenfinsternis zu erleben, wurde zur Realität! Dank unserem Astro-Kollegen "Stefan Pfeiffer", vom AAS (Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut), der mit Herrn Oberegger von Fa. Preimel-Reisen, Timelkam (OÖ) dann das Reiseprogramm auf die Sonnenfinsternis abgestimmt hat, entstand eine Luxus-Busreise mit dem Titel: "Juwele am Mittelmeer - vom Sonnenaufgang bis zur Sonnenfinsternis". (Eine 7 Tage-Luxusbusreise mit 43 Teilnehmern, mit 3 Personen als Servicepersonal und Reiseleitung an Bord, 6 Hotel-Nächtungen inkl. Abendessen u. Frühstück.

Am 30. September fuhren wir um 5 Uhr früh in Timelkam (OÖ) mit dem Luxus-Reisebus ab. Die Fahrt führte uns über den Brenner, Verona, Genua, San Remo, Monaco, Nizza bis nach Cannes.

Am Morgen des 1. Oktober sahen wir noch die schmale Mondsichel in der Morgendämmerung vom Hotel aus. Der Tag war für Besichtigungen geplant. Die Sehenswürdigkeiten von Monaco, Monte Carlo, Cannes und Nizza wurden uns von einer professionellen Reiseleitung (teilweise auch durch Stadtrundfahrten) bestens vermittelt.

Der 2. Oktober brachte die 2. große Bus-Etappe, - von Cannes bis Calpe (Camargue, Nimes, Perpignan, Costa Brava, Barcelona, Valencia und bis zu unserem Ziel - Calpe. In der Abenddämmerung glaubten wir, wir seien in "New York", denn es gab zahlreiche "Wolkenkratzer". Selbst unser Hotel hatte 15 Stockwerke und gleich daneben ein Betonbock mit 22 Etagen. Anstatt das gemeinsame Abendessen mit der Mehrheit unserer Teilnehmer zu genießen, bildeten sich bei uns Astronomen, kurzzeitig ein wenig Falten auf der Stirn. "Wo können wir in knapp 15 Stunden am Besten eine Gruppenbeobachtung der Sonnenfinsternis durchführen?" Gemeinsam mit Stefan Pfeiffer und Reinhold Oberegger sondierten wir die nähere Umgebung des Hotels, nach geeigneten Beobachtungs-Plätzen für uns und unsere Teilnehmer. Trotz der starken Stadtbeleuchtung war rasch der Polarstern gefunden. Umgesetzt auf die Sonnenfinsternis im Südosten, war eigentlich stets ein Hochhaus im Vordergrund. Eine gute Alternative wäre die Strandpromenade gewesen, doch wenn wir hier die Geräte aufgestellt hätten, dann wären wir wohl von einer Menschenmenge umringt worden, - anstatt Ruhe und Konzentration zum Fotografieren zu haben. Die 2. Alternative war noch das flache Hoteldach (im 16. Stock), doch ein Telefonat mit den Hotel-Chef brachte natürlich eine Absage, aus Sicherheitsgründen.
Um die gemeinsame SoFi-Beobachtung für die ganze Gruppe zu ermöglichen, entschlossen wir uns dann zu einer Busfahrt (knapp 2 Stunden vor dem 1. Kontakt) in die nähere Umgebung. Die Nachtruhe war für die Meisten von uns kurz und ein wenig Sorge um den optimalen Beobachtungsplatz drückten auf das Gemüt. Als wir dann gegen 5 Uhr früh von unserem Balkon aus die Sternbilder: Orion, Großer- u. kleiner Hund prächtig sehen konnten, war die größte Belastung verschwunden, denn die Himmelsrichtung stimmt und der SoFi-Verlauf passt hier sicher.

Beim Frühstück am Finsternistag (3. Oktober), hat sich in Gesprächen ergeben, dass etwa jeder 2. Balkon für die SoFi-Beobachtung geeignet wäre. Zudem verspürten wir am Morgen einen leicht-störenden Wind, den wir auf den Balkonen vermutlich nicht hätten. Nach gegenseitiger Absprache der Astros wurde die Busfahrt in die Umgebung kurzfristig abgesagt. Die meisten der Teilnehmer nützten die Balkonaussicht in der passenden Himmelsrichtung. Die Anderen beobachteten mit den von uns gespendeten gratis "SoFi-Betrachtern" anhand der Finsternis-Unterlagen und "SoFi-Ferngläsern" am nahen Strand (diverse Zaungäste wollten unbedingt die SoFi-Betrachter kaufen). Wie viele Kollegen, haben Thomas und ich vom Balkon aus die ganze Sonnenfinsternis beobachtet, fotografiert und mit 2 Videokameras das ganze Geschehen aufgezeichnet. Aufgrund unserer umfassenden Vorarbeiten in Wien, für diese Finsternis, gab es keine nennenswerten Pannen bei der Geräten. Die Russentonne (MTO 1000) und ein weiteres Spiegelteteobjektiv (Sigma 600mm + 2fach Konverter) lieferten auf 2 Kameras (1x Digital und 1x Analog) saubere Finsternis-Fotos, sowohl vom Sonnenring, also auch von den partiellen Phasen. (Die Polaris-Reisemontierung, sowie die grosse Canon-Teleoptik, ließen wir aufgrund des Gewichtes zu Hause in Wien, denn wir hatten zu Hause nach mehrmaliger Gewichtsreduktion und einigen Kompromissen eigentlich noch immer zu viel Gepäck und Ausrüstung, die sich bei so einer Reise dann ganz schön reinhängt - zumal wenn man bei so einer Reise öfters das Hotel wechselt und umzieht. So gingen dann doch die leichteren Teleobjektive, stabile Linhof-Stative und diversen Kameras mit auf die Reise). Während eine Tele--Videokamera live den Finsternis-Ablauf aufgezeichnet hat, bewährte sich die 2. Videokamera als aktuelle Standkamera für den Balkon als Schauspielort. Hier konnten neben unseren Beobachtungs-Aktivitäten auch die projizierten Sonnensicheln, (Lochblenden-Effekte) prima live aufzeichnen. Der Balkon hat sich als Beobachtungsplatz bestens bewährt und war windfrei, obwohl es sicher nicht die optimalste Finsternis-Hintergrundkulisse für das Himmels-Schauspiel war. Nach der Finsternis machten wir alle einen Ausflug mit dem Bus ins Bergdorf "Guadalest". Neben dem Fotografieren der Sehenswürdigkeiten wurden natürlich auch viele Reiseandenken gekauft. Nebenbei wurde zwangsläufig immer wieder über die ringförmige Sonnenfinsternis vom Vormittag gesprochen.

Am 4. Oktober fuhren wir über Valencia nach Barcelona, wo wieder eine beeindruckende Stadtführung
mit fachundiger Leitung durchgeführt wurde. Anschliessend fuhren wir nach Callella an die "Costa Brava", wo wir wieder ein Hotel bezogen.

Nach dem Frühstück am 5. Oktober, fuhren wir zurück nach Frankreich, vorbei an Perpignan, Montepellier, Lion, Avignon (Besichtigung des Aquädukts "I Pont Du Gard") und weiter bis nach Genf, wo die letzte Zwischenübernachtung geplant war.

Die letzte Busetappe führte uns am 6. 0ktober bis zum späteren Mittag nach Bregenz, wo es im "Gösserbräu", ersehnte heimische Kost für alle Teilnehmer gab. Nach einem Gruppenfoto, vor dem Preimel-Firmenbus, verlief die Fahrt über München und Salzburg, wieder nach Timelkam. Was wir alles an Sehenswürdigkeiten gesehen haben und welche Eindrücke wir erleben durften, kann man hier in Kürze nicht mal annähernd schildern. Einen Teil der Eindrücke konnten wir für immer auf Foto bannen, wodurch rund 800 digitale Fotos, in 7 Tagen umfgangreichen Reiseprogramms entstanden.
Die meisten Teilnehmer waren mit der Luxus-Busreise samt der großartigen Sonnenfinsternis vollauf zufrieden, sodass sich gleich anschliessend einige Teilnehmer für unsere "ASC-Sonnenfinsternis-Reise 2006" in die Türkei (totale Sonnenfinsternis, am 29. März 2006) angemeldet haben und Gusto bekamen. Dank dem Preimel-Team (Anna, Horst und Reinhold) und dem prächtigen Wetter, welches uns 7 Tage lang wohl gesonnen war, wurde es eine sehr informative und angenehme Reise, die wir nicht vergessen werden.

 

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